CarminaRo Reisebericht Andalusien 2005

 

 

Schon im Laufe des Jahres 2004 packte mich zunehmend die An­dalusien Sehnsucht. Ich war als 16jähriges Mädchen schon einmal dagewesen und bereits damals tief beein­druckt von der Alhambra. Ich wollte sie noch einmal mit den Augen von heute – 30 Jahre äl­ter und weiser (?) – sehen. Außerdem kannte ich die Mezquita in Córdoba noch gar nicht und überhaupt hatte ich großes Interesse an den Spuren der maurischen Herrschaft...Im März 2005 war es dann endlich soweit:

 

TAG 1

 

Der Flieger von Air Berlin setzt nördlich von Málaga langsam zur Landung anMit dem Flieger von Air Berlin ging es von Köln nach Málaga. Schöner Flug, bei dem ich trotz gün­stigen Preises auf nichts verzichten musste. Am Flughafen übernahm ich den bereits ge­buchten Mietwagen und ab ging’s über die in die­sem Be­reich zur Auto­bahn ausgebauten N331 nach Ante­quera.

 

 

Blick von der Alcazaba auf das weiße Häusermeer AntequerasAntequera ist sicherlich keine uninteressante Stadt, die man aber nicht un­be­dingt einplanen muss. Es ist eine sehr alte Stadt, was die Me­galith-Dol­men beweisen, und hat ei­nige Kirchen und schöne Aus­blicke von der Alca­zaba zu bieten. Eine beson­dere Attraktion ist auch der nahe Naturpark Torcal de Ante­quera mit bizar­ren Steinformationen.

 

Tipp: Statt die N-331 zu nehmen, empfiehlt sich die Landstraße 3310  mit wunder­schönen Panoramen  durch die Sierras von Málaga nach Ante­quera. Man muss da­für natürlich mehr Zeit einplanen.

 

 

Nach dem Besuch von Antequera steuerte ich mein Quartier an, ein Hotel der Abades-Loja ist eine alte Handelsstadt zwischen Granada und AntequeraGruppe in Loja. Ge­nerell ist Loja von der Lage ein gu­ter da zentraler Standort, man darf dort aber nicht die typischen Tou­ris­tenan­sprüche stel­len. Man kann Andalusien auch über eine Rundreise entdecken, ich hatte mich für den zentralen Standort ent­schieden. Beides hat Vor- und Nachteile. Von Loja aus hat man etwa 50 km nach Gra­nada, an die Küste ist es auch nicht viel wei­ter. Nach Córdoba sind es ca. 160 km und nach Sevilla etwa 190 km. Es liegt direkt an der wichtig­sten Autobahn Andalusiens, der A 92.

 

 

TAG 2

Der Torre de las Damas - ältestes Bauwerk der AlhambraDa ich es kaum erwarten konnte, die Alhambra zu se­hen, stand sie gleich am 2. Tag auf dem Programm. Um ein Haar hätte ich es vermasselt, da ich mit der Anfahrt ein paar Probleme hatte und dadurch eigent­lich schon über der für die Nasridenpaläste zugeteilten Zeit lag. Glückli­cherweise ließ man mich – nach einem kritischen Blick auf die vorher gebuchte Eintrittskarte dann doch her­ein. Na ja, über die wunderbare Alhambra ist wahr­schein­lich schon alles ge­sagt, was bleibt mir da noch zu sagen außer all den Hul­digungen zuzustim­men?

 

Blick von der Plaza San Miguel im Albaicin auf die AlhambraNach einem guten und gar nicht zu teuren Mittages­sen di­rekt bei der Alhambra im Hotel Guadalupe machte ich mich durch eine Gasse auf den Weg ins ehe­malige arabische Vier­tel Albaicin. Ich suchte den direkten Weg zur Plaza S. Nicolas, wo man Leute treffen kann und einen wunderbaren Blick auf die Al­hambra und die Sierra Nevada hat.

 

 

 

TAG 3

Der dritte Tag gehörte Córdoba. Hier verlief die Anfahrt über die gut ausge­baute N-331 problemlos. Nachdem ich in Granada doch eini­ges an Parkge­büh­ren losgeworden war, gelang es mir heute – in der Nähe des Torre de Cala­horra – kos­tenlos zu parken. Der Weg führt über die Die Puerta San Miguel - früher konnte man all diese Eingänge benutzenRömische Brücke direkt auf die Mezquita zu. Von außen erinnert die Mez­quita durchaus ein wenig an die Alhambra, da die Araber auch die Moschee festungsar­tig bauten. Innen erwartet einen dann aber doch eine andere Welt. Man spürt direkt, dass die Mezquita eine spirituelle Einrich­tung war bzw. noch ist, die der Re­ligi­onsausübung diente. Der wunderbare Ein­druck, den der Säulenwald ver­mittelt, wurde aber nach meinem Empfinden sehr stark von den christli­chen Ein- und Umbauten gestört, die ja bekanntlich im Fällen von fast 100 Säulen für den Einbau einer ziemlich deplatzierten Kathedrale gipfelten. Schade, dass man nicht soviel Re­spekt besaß, die Moschee so zu belassen wie sie war.

 

Tipp: Das Museum im Torre de Calahorra ist einen Besuch wert. In unterschied­lich gestalte­ten Räumen wird man in die Zeit versetzt, in der Córdoba nicht nur der Nabel Europas war, sondern auch weltweit eine hochrangige Bedeutung er­langt hatte, und das fast auf allen Gebieten der Wissenschaft etc.

 

 

TAG 4

Am 4. Tag zog es mich dann doch mal ans Meer. Am Strand von Nerja kann man sich dann auch ganz wohlfüh­len, doch insgesamt ist es schon ein Nerja ist ein gepflegtes und nicht allzu verbautes Örtchen an der Costa del Solwenig traurig zu se­hen, wie die Küste zugebaut ist. Aber man braucht ja auch nicht gerade nach Torremolinos gehen, es finden sich da und dort – vor allem im dem Küstenabschnitt östlich von Nerja - durchaus noch hübsche relativ gepflegte und et­was ursprüngliche Orte.

 

Tipp: Auch hier gilt wieder, dass man über die beiden ausge­bauten Bundesstraßen N-331 und N-323 schnell an die Küste gelangen kann, aber wesentlich schö­ner ist eine Fahrt durch die Sierras über die Landstrassen. Aufpassen sollte man allerdings, wenn in den Bergen Wolken hängen.

 

Man sollte die andalusischen Sierras - hier bei Zafarraya - nicht unterschätzen...Ich geriet bei der Rückfahrt von Velez Malaga über Ventas de Zafarraya in solch eine Nebel­wolke. Das war weniger lustig. Die haarnadelarti­gen Straßen, bei denen es ohne Absicherung in die Tiefe geht, sind schon bei guten Sichtverhält­nissen nicht leicht zu befahren, aber wenn man in solch eine Wolke gerät und nur noch eine Sichtweite von 3 – 5  Metern hat, kann man schon fast sein Tes­tament machen.

 

 

 

 

TAG 5

Am 5. Tag stand ein weiteres Highlight an: Sevilla. Die Anfahrt über die A 92 war angenehm, wie man über­An der Plaza de Espana kann man seinen Sevilla-Rundgang gut beginnenhaupt auf den wenigen Autobahnen in Andalusien sehr schön fahren kann; weniger angenehm ist für einen Mitteleuropäer hingegen der Stadtverkehr. Die vielen Mofas und Vespas halten sich an rein gar nichts. Na ja, trotzdem schaffte ich es unweit von der Plaza Espana einen Parkplatz in der „Blauen Zone“ (mit Parkschein) zu ergattern, was aber ok war, da man während der gesamten Siestazeit von 14 – 17 Uhr nichts bezahlen muss. Die Kathedrale von Sevilla gilt als größte gotische Kirche der Welt. Von der vor­her dort befindlichen Moschee ist nur noch ein Teil des Turms - genannt Gi­ralda - übriggeblieben, der als Wahrzeichen der Stadt gilt. Die Kathedrale birgt auch im Inneren einige Schätze und den Gi­ralda-Turm kann man als Aussichtsturm nutzen.

 

Auslassen sollte man keinesfalls die Reales Alcázares, die maurische Baukunst vom feinsten bieten.Ich kon­zentrierte mich aller­dings auf die Alcázares Re­ales, da Teile davon u.a. von den Baumeistern der Al­hambra geschaf­fen wurden. Wenn die Al­hambra auch uner­reichbar ist, so findet man doch auch in den Kö­nigspalästen von Sevilla wunderbare mauri­sche Baukunst vor. Anschließend kann man durch den dazugehörigen Park oder durch das alte jüdische Viertel Santa Cruz bummeln.

 

Tipp: Ein wunderbares Tapas-Essen bekam ich im Re­staurante El Cabildo, an der Plaza del Cabildo, direkt bei der Kathe­drale.

 

 

Wird fortgesetzt